Das MuZEEum ist Teil des Kanons der Niederlande

Das seeländische maritime MuZEEum ist seit April 2019 Teil des sogenannten Kanonnetzwerkes.

Das Kanonnetzwerk ist ein Netzwerk niederländischer Museen und Kulturerbe-Institutionen, die gemeinschaftlich die fünfzig ‚Fenster‘  des Kanons der Niederlande darstellen (www.canonvannederland.nl). Das Kanon der Niederlande kennt im Moment drei Fenster, die vom seeländischen Maritimmuseum erzählt werden : Michiel de Ruyter, die VOC und das Sklaventum.

Ondertekening toetreding Canon-netwerk door de heer Balkenende
Ünterschrift dürch ehemaliger Presidentminister J.P. Balkenende

 

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Michiel de Ruyter : Der größte Seeheld

Michiel Adriaenszoon de Ruyter wird im Goldenen Zeitalter Retter des Vaterlandes genannt. Seine Rolle in Seeschlachten bestimmt das Schicksal der Republik der Sieben Vereinigten Niederlande. Bestevaêr  ist sein Kosename – prima Väterchen – da er seine Crew so gut behandelt. De Ruyter ist Sohn eines Seemannes, später Bierträgers. In seiner Zeit ist es ungewöhnlich, dass man von einem einfachen Bengel aus Vlissingen zu Admiral aufsteigt.

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Anna van Gelder. Geschäftsfrau aus Vlissingen

1652 heiratet de Ruyter die aus Vlissingen gebürtige Anna van Gelder, sein dritte Ehefrau. Die zwei lieben einander sehr. Er schreibt ihr ausführliche Briefe als er zur See fährt. Sie begleitet ihn bei wichtigen Besuchen, zum Beispiel beim Besuch bei Ratspensionär Johan de Witt. Van Gelder ist eine Geschäftsfrau. Sie regelt alle Finanzen De Ruyters am Kai, kümmert sich um Schiffsbevorratung und bezahlt die Seemannsfrauen.

Wiel van Michiel (foto Ruben Oreel)

Das Rad von Michiel

Es geht die Rede, dass Michiel de Ruyter als rebellischer Junge vom Schulbesuch ausgeschlossen wurde. Er will fahren gehen. Er tritt in Dienste des reichen Vlissinger Reeders Cornelis Lampsins. Als armer Junge muss er von unten anfangen : Auf der Seilerbahn als Seilmacherschüler. Wenn Michiel elf Jahre alt ist, geht sein tiefster Wunsch in Erfüllung : Er darf als Bootsjunge mit zur See.

De Zeven Provinciën muZEEum

Flaggschiff De Zeven Provinciën (Die Sieben Provinzen)

Die ‚Zeven Provinciën‘ ist das bekannteste Kriegsschiff des Goldenen Zeitalters. Es spielt eine wichtige Rolle in vielen Seeschlachten, wie dem Seegefecht in Chatham. Die Republik der Sieben Vereinigten Niederlande und England kämpften im siebzehnten Jahrhundert um Handels- und Seestraßen. Während des Seegefechts bei Chatham 1667 brachen niederländische Schiffe durch eine schwere Kette auf dem Meeresgrund und schlagen so den Feind. Dies führt zum ‚Frieden von Breda‘. Englische Schiffe werden als Beute mit nach Hause genommen.

mosterdpotje uit Rooswijk VOC muZEEum

Das Leben auf VOC-Schiff Rooswijk

Mehr als 250 Jahre lagen die Objekte auf dem Meeresgrund. Es ist ein Wunder, dass sie so gut erhalten geblieben sind. Das gefundene Senftöpfchen enthielt sogar noch den Löffel. Die Brille enthält noch einen Satz mit Linsen : Luxuriöse Gegenstände im Besitz der Schiffsoffiziere. Unterwasserarchäologie lehrt uns viel über das Leben an Bord während der langen Seereisen.

D'Elisabet Galy - slavenschip muZEEum

Ein seeländisches Sklavenschiff. D’Elisabet Galy

Ab dem achtzehnten Jahrhundert spielt Seeland eine wesentliche Rolle im Sklavenhandel. Von den Häfen von Middelburg und Vlissingen aus laufen Schiffe aus, die dem Modell von D’Elisabet Galy gleichen. Sie fahren nach Westafrika, um Menschen zu kaufen. Die zum Sklaven gemachten Personen werden nach Amerika gebracht und dort verkauft. Sie müssen für ihre neuen Inhaber auf den Plantagen arbeiten. Die Schiffe kehren mit Handelsware nach Europa zurück